Dienstag, 29. Mai 2012

Abend


Abend

Schnell welkt nun der Tag dahin
In stumpfem Glanz ganz leise
Schatten flackern lichtverloren
Die Amsel singt ihre Abendweise

Wind der hechelt in den Zweigen
Über längst vergangene Tage
Verirrte Sonne strahlt durchs Laub
Fern erhellt der Mond ganz wage

So stirbt dann auch der Abend hin
Verliert sich in die laue Nacht
Nur der Mond mich seinem Lichte
Über Menschen im schlafe wacht

© Hans-Peter Zürcher

Samstag, 26. Mai 2012

Herbstgereift


Herbstgereift
oder
Werden-Sein-Vergehen

Hinein in den späten Winter geboren
Als kleine Knospe die Welt erblickt
Leise gewachsen in die weite  Stille

In des Frühlings milder Jugend
Sorglos und voller Lebensdrang
Zart erblüht in rosa süßer Liebe

In des Sommers lange Tage
Lichtvoll wissend aufgeblüht
Gereift aus seiner Jugend zart

Herbstgereift in klingenden Farben
Erfreut der ewigen Jugendträume
Jung erblüht in fein herbem Duft

Um alsdann im frühen frostig Winter
Entrissen von kühlem Windeshauch
Still getragen aus dem Fluss des Lebens

© Hans-Peter Zürcher

Donnerstag, 24. Mai 2012

Ein Regenabend


Ein Regenabend

Wenn Meere und Seen vom Himmel fallen
Unendlicher Regenfluss sich über uns entleert

Erfreut am fernen Horizonte dann die Sonne
Die uns still beehrt mit ihren milden Strahlen

Lieblich die Amsel dazu ihr Abendlied singt
Glitzernd Regentropfen die Pflanzen zieren

Laue Schleier gesponnen aus Nebelchen fein
Über weite Felder und dunkle Wälder zieh’n

Licht und Schatten spielen in feinen Bahnen
Nur allzu kurz zeigt sich dieses Lichterspiel

Der ferne Sonnenstrahl entschwindet leise
Ein kühler Hauch verwebt sich in die Nacht  

Ein feiner Regen mit seinem Rhythmus sanft
Läst uns entschweben in einen leisen Schlaf

© Hans-Peter Zürcher

Freitag, 18. Mai 2012

Ein sanfter Abendwind


Ein sanfter Abendwind

Wenn ein sanfter Abendwind
Einem durchs Haar streift
Dann könnte es die Liebe sein

Wenn ein sanfter Abendwind
Einem die Wangen berührt
Dann könnte es ein Kuss sein

Wenn ein sanfter Abendwind
Einem zu Tränen rührt
Dann wird’s die Sehnsucht sein

Wenn ein sanfter Abendwind
Einem das Herz erglüht
Dann ist es eben die Liebe

© Hans-Peter Zürcher

Mittwoch, 9. Mai 2012

Maigedanken


Maigedanken

Erste heiße Tage warm und schön
Lassen die Blümlein sprießen
Gewitterregen und dann Föhn
Über die Landschaft sich ergießen

Laue Winde und Blütendüfte
Verzaubern Wiesen Wald und Heide
Die Vögel spielen durch die Lüfte
Und erstes Vieh zieht auf die Weide

 Wonne beginnt sich in uns zu regen
Gibt allen Liebe Freud und Mut
Neues Leben bringt auch Segen
Stimmt uns Menschen wohlig gut

Freude in der Seele wie im Herzen
Vertreibt alle Sorgen mit Gewicht
Werden Wunden so auch Schmerzen
Geheilt durch Liebe und Zuversicht

So hat alles im Anfang seinen Sinn
 Jeder Zyklus wird aufs Neue eben
Uns dann überraschen mit Gewinn
Im ewigen Kreislauf unseres Leben

Mit neuen frisch und frohen Sinnen
Beginnt das Leben neu zu erwachen
Amsel und Mönchsgrasmücke singen
Kinder spielend fröhlich und lachen

Jeden Tag soll man pur erleben
Ob Sonneschein oder Regen fällt
Vertrauen schenken Liebe geben
Denn am Schluss nur dieses zählt

© Hans-Peter Zürcher

Samstag, 5. Mai 2012

Lebenssinn


Lebenssinn

Wer die Sprache der Bäume versteht, was sie uns mitteilen
Wer die Worte der Blumen versteht, was sie uns zuflüstern
Wer er den Tieren zuhören kann, was sie uns zu erzählen wissen

Ja, der hat den Sinn des Lebens verstanden

Wer die Musik des Windes hören kann, wie sie uns umschmeichelt
Wer den Duft der Erde riechen kann, wie er uns gefangen nimmt
Wer die Gedanken des Wassers fühlen kann, die uns leben einhauchen

Ja, der hat den Sinn des Lebens verstanden

Wer die Wärme des Feuers im Herzen trägt, die uns erwärmt
Wer die Energie des Lebens verschenkt, die uns zu stützen vermag
Wer die Kraft der Liebe verschenkt, die uns Zuversicht verleiht

Ja, der hat den Sinn des Lebens verstanden

Nur wer Hass verabscheut, kann Trost spenden
Nur wer Gewalt verurteilt, kann Liebe geben
Nur wer weiß was Leben ist, kann mit der Natur eins sein

Ja, der hat wirklich den Sinn des Lebens verstanden

© Hans-Peter Zürcher

Donnerstag, 3. Mai 2012

Es braucht wenig


Es braucht wenig

Jede noch so kleine Felsenritze
Birgt Hoffnung auf Neues,
Das Leben ermöglicht.

Es braucht wenig zum Leben.
Ein wenig Wärme und Liebe,
Sowie Glück und Sonnenschein.

Ein Tropfen Zuversicht
Auf ein Häufchen Hoffnung
Lässt Leben neu erwachen.

Es braucht wenig zum Leben.
Ein wenig Wärme und Liebe,
Sowie Glück und Sonnenschein.

Beschützt und behütet
Wächst neues heran,
Was gross und kräftig wird.

Es braucht wenig zum Leben.
Ein wenig Wärme und Liebe,
Sowie Glück und Sonnenschein.

© Hans-Peter Zürcher

Dienstag, 1. Mai 2012

Lichtklänge


Lichtklänge

Tausend Lichter spielen Klänge
Verwoben mit dem Schattenspiel
Quellen sanft und ohne Zwänge

Wiegend und tanzende Träume
Von leichtem Winde getrieben
Hoch oben im Laub der Bäume

In hellem Grün auf kahlem Ast
Spriessen der Klänge Gesang
Vom Leben getrieben als Gast

Ein Spiel durch Raum und Zeit
Diese Lieder der Frühlingstage
Bis sie von leiser Nacht befreit

Im dumpfen Lichte der Nacht
Singt nur noch ein leiser Wind
Bis dann der Morgen erwacht

© Hans-Peter Zürcher