Sonntag, 30. Januar 2011

Erste Blümchen

Sanft flöten sie und leise
In den frühen dunklen Tag
Die Vögel ihre Morgenweise

Weiss der Boden hart und dicht
Doch da und dort ein Blümchen
Strebt zögernd nun ins Tageslicht

Zartes Grün mit weißer Knospe
Der Schneeglöckchen Kelch so fein
Widerstanden dem kalten Froste

Ein Windeshauch lässt sie erklingen
Die Glöckchen von der Sonne nun erwärmt
Eine Melodie vom Frühling sie singen

© Hans-Peter Zürcher

Freitag, 28. Januar 2011

Licht und Schatten

Aus dem Nebel geboren
Erst zart und fein
Tausend Sterne gefroren
Erstarrt in ihrem Sein

Kein Licht kein Schatten
Kein Lüftchen lau
Kalte Sterne in Matten
Nur dumpfes Grau

Doch da ein sanfter Strahl
Bewegung und Licht
Ein Schleier um Äste kahl
Aber mehr wird es nicht

Gedanken verschwommen
Man kann sie nicht lesen
Etwas Neues wird kommen
Was war ist gewesen

Aus dem Nebel geboren
Ganz zart und so fein
Tausend Sterne gefroren
Finden zurück in ihr Sein

© Hans-Peter Zürcher

Donnerstag, 27. Januar 2011

Des Menschen Bild

Des Menschen Bild wird kaum sich ändern
Nur allzu gross sind der Gelüste Macht
Doch einmal wird das Ganze enden
Wenn sie sich gegenseitig umgebracht

Verlogenheit ist der Mächtigen Spiel
Mord und Totschlag sind ihr täglich Brot
Schande und Intrigen das heimliche Ziel
ergötzen sich an der vielen Menschen Not

Ich müsste Lachen oder laut Aufschrein
Wenn das Ganze wäre nicht zum Weinen
Ob der Weltverbesserer gespielter Schein
Sie belügen und betrügen gar die Seinen

Wollen herrschen uns beherrschen eben
Lächeln uns von ganz oben zu mit Hohn
Bestimmen einfach unser täglich Leben
Egal ob Wirtschaft Politik oder Religion

Wenn Leben zerstört die Natur zerbricht
Wer unser Dasein nicht begreifen kann
Auch die Wunder unseres Lebens nicht
Wie soll des Menschen Bild sich ändern dann

© Hans-Peter Zürcher

Mittwoch, 26. Januar 2011

Ein kleines Liebeslied

In des Sommers Mittagsglut
Sich zwei zarte Rosen küssen
Ist’s innig Liebe fein und gut

Ganz leis dazu ein Vöglein singt
Kein Traum kann schöner sein
Innig Liebe die da süss erklingt

Auf ewig halten so soll es sein
Zwei Herzen haben sich gefunden
Ist’s innig Liebe schön und fein

© Hans-Peter Zürcher

Montag, 24. Januar 2011


Weg der Tugend
„Wohin des Weges?“ ein wenig aufgeschreckt aus seinen tiefen Gedanken sieht ein junger Wanderbursche einen alten, ergrauten Mann am Wegesrand sitzen. „Ach“ antwortete der junge Wanderbursche, „ich wandere auf dem Pfad der Tugend“. „Das ist sehr weise von dir“, der Alte machte eine kurze Pause, „weißt du, wer keine innere Haltung besitzt, kann diesen Weg nicht beschreiten. Er ist nicht immer einfach zu begehen, ab und zu kann er auch sehr beschwerlich sein“. „Ja, das hast du vollkommen recht. Weißt du, ich durfte auf meinem Weg bereits zwei Tugenden kenne lernen. Der Glaube und die Liebe. Die Hoffnung ist die dritte Tugend, die ich noch erlernen möchte. So einfach das Wort Hoffnung auch klingt, es ist gar nicht so einfach, diese zu erlangen“. „Oh“ antwortete der Alte, „das ist wahrlich so. Die Hoffnung ist eine zuversichtliche innerliche Ausrichtung gepaart mit einer positiven Erwartungshaltung, dass etwas Wünschenswertes in der Zukunft eintritt, ohne dass eine wirkliche Gewissheit darüber besteht. Und genau im Letzteren liegt die Erschwernis, diese Tugend zu erlernen“. Er machte wiederum eine Pause, betrachtete den Jüngling und lächelt. „Schau“, redet er weiter, „du hast den Glauben gefunden und auch die Liebe kennengelernt, also wird es dir leicht fallen, auch der Hoffnung zu begegnen“. Nun lächelt der Jüngling zurück, ein strahlen und leuchten erhellt seine Augen. „Oh ja, jemand hat mir einmal gesagt, dass Glaube und Liebe getragen werden von Hoffnung“. „Genau so ist es mein junger Freund, Glaube beruht auf Willen und ist absolute Wahrheit und die ist wiederum dem Glaubensinhalt unterstellt. Glaube unterscheidet sich aber von Wissen. Er beruht auf Vermutung, welche die Wahrheit des vermuteten Sachverhalts wohl annimmt, aber gleichzeitig vieles offen lässt, was sich letztendlich als Tatsache oder Erkenntnis widerlegt. Somit wandelt sich Glauben zu wissen“. Nach einer kurzen Pause fährt es fort, „Glauben kann aber auch die Bedeutung haben, jemandem zu vertrauen“. „Dann ist es also so, dass Hoffnung uns Menschen positiv stimmen, kann in die Endlichkeit unserer Existenz“ antwortet der Jüngling in etwas fragender, aber doch bestimmender Haltung. „Ja, genau, mein junger Freund, genau so wie die die Liebe, die du ja ach bereits kennengelernt hat“. Er lächelt dem Jüngling verschnitzt zu. „Ja, sicher“ antwortet der junge Bursche, „ ich habe erfahren dürfen, und das schon als Kind, dass die Liebe mit schönen Gefühlen und innerer Wärme verbunden ist. Eine starke Zuneigung, das Lebewesen zu empfinden fähig macht. Es entstehen mächtige Gefühle, eine innere Haltung positiver und inniger Verbundenheit“.

Der Alte steht auf, legt seinen Arm über die Schulter des Jungen und geht so einige wenige Schritte mit ihm des Weges. Dann bleiben sie stehen, „siehst du, so wenig braucht es, und du erlangtest die Grundwerte der Tugend. Ja, du hast diesen wichtigen Weg auf dich genommen und das ist auch recht so. Denn Tugend ist ja nichts anderes als Besitz einer positiven Eigenschaft. Nämlich eine Fähigkeit, die innere Haltung und das Gute mit innerer Neigung zu verbinden. Dieses Teilstück deines Lebensweges hast du nun erfolgreich hinter dich gebracht und bist bereit, den Weg der Weisheit zu begehen. Über den Weg der Tugend zum Baum der Erkenntnis“...

© Hans-Peter Zürcher
Leise Töne

Leise Töne erzeugen Schwingungen
Verweben sich mit meiner Seele
Und lassen sie schweben

Wie ein Hauch von nichts
Berühren sie mein Herz
Verwandeln sich in Gefühle

Gleich zarter Perlen glitzernd schön
Rinnen sie über mein Gesicht
Die leisen Töne so zart und fein

© Hans-Peter Zürcher

Samstag, 22. Januar 2011

Zauber

Der Zauber der Kindheit
Wird mit der Jugend abgelegt

Erwachsen und klug sein
Lässt solchen nicht zu

Die Weisheit im Alter aber
Erfreut sich diesem Zauber

© Hans-Peter Zürcher

Freitag, 21. Januar 2011

Bergkristall

Das Leuchten meiner Augen,
Eingefangen in einen Bergkristall
Sollen Dir Dein Spiegel sein

Immer wenn Du in Ihn hinein schaust
Lächle ich Dir entgegen
Lass Dein Herz und Deine Seele jubilieren

Schenk Dir innere Ruh und Frieden
Und ein Quäntchen Glück dazu.
So solle es für immer und ewig sein

© Hans-Peter Zürcher

Mittwoch, 19. Januar 2011

 
 
Ein Kind
 
In dunkler frostiger Winternacht
Nur ein wärmend Lichtlein brennt
Leiser Schnee der einsam macht
Eine Welt die niemand kennt

In weiter Ferne weint ein Kind
Voller Wehmut heftig Schmerz
Traurige Lieder im eisigen Wind
Verletzt ein kleines Kinderherz

Keiner will es hören oder sehen
Was für Menschen das nur sind
Schauen weg und lassen’s stehen
Es ist ja nur ein weinend’ Kind

© Hans-Peter Zürcher
Wolken

Wolkenschiffchen weiß und leise
ziehen am Himmel sanft dahin
verändern auf wunderliche Weise
ihre Form und auch ihren Sinn

Einmal sind sie groß und kräftig
gleichen einer Flotte wie zu Hauff
dann wieder klein und schmächtig
und lösen sich dann plötzlich auf

Wolkentürme groß und mächtig
entladen sich mit Sturm und Regen
danach die Sonne scheint so prächtig
als wäre nichts gewesen außer eben

Blauer Himmel und Wölkchen fein
die träg und langsam ziehen dahin
wie Schiffchen auf dem Meer so klein
und verändern ihre Form und Sinn

So ändern bei den Menschen auch
im laufe ihrer kurzen Lebenszeit
Art und Weise ständig wie ein Hauch
nur ihr Charakter der ist und bleibt

© Hans-Peter Zürcher

Sonntag, 16. Januar 2011

Lichtblick

Benetzt mit Perlen von Tau
So frisch und so rein
Aus der Dunkelheit geboren
Ein Lichtblick im Sein

Im leichten Winde wieget
Der leise Blütenklang
Musik so sanft und schön
Als sei es Engelgesang

Hell die Lieder erklingen
Ins reine Licht hinein
Aus tiefer Seele erkoren
Ein Lichtblick im Sein

© Hans-Peter Zürcher

Samstag, 15. Januar 2011



Nebelgedanken oder Gedanken zu einem Nebelmorgen

Eine kleine Impression

Nebel verführt mich sehr oft zum Suchen, Nachdenken, Sinnieren und regt meine Vorstellungskraft an. Ich frage mich dann - was ist über dem Nebel, hinter dem Nebel, wie wäre die Landschaft jetzt gerade ohne ihn -. Wenn er dann verwoben und leicht durchsichtig mit meinem Sinnen spielt, erfreue ich mich an ihm und wenn er dann im laufe des Tages freundlich der Sonne sein Zepter übergibt, dann bin ich ihm sehr dankbar. Aber wenn er stur und dicht, egoistisch und eigenbrötlerisch Tage lang sein dichtes Gewand über uns legt, ja, dann werde ich ihm schon ein wenig böse.

© Hans-Peter Zürcher

Freitag, 14. Januar 2011

Wenn ein sanfter Abendwind

Wenn ein sanfter Abendwind
Einem durchs Haar streift
Dann könnte es die Liebe sein

Wenn ein sanfter Abendwind
Einem die Wangen berührt
Dann könnte es ein Kuss sein

Wenn ein sanfter Abendwind
Einem zu Tränen rührt
Dann wird’s die Sehnsucht sein

Wenn ein sanfter Abendwind
Einem das Herz erglüht
Dann ist es eben die Liebe

© Hans-Peter Zürcher

Dienstag, 11. Januar 2011

Gletschergesänge

Aus dem Eis erklingt

Das tiefe Blau des Himmels

Gletschergesänge

© Hans-Peter Zürcher

Sonntag, 9. Januar 2011

Zerrspiegelung

Sachter Windeshauch

Verwischt wie ein Farbpinsel

Wasser erzittert

© Hans-Peter Zürcher
Wolke

Weit oben im Blau der Unendlichkeit
Spielt eine kleine Wolke mit dem Sein
Und entschwindet im Nichts

Weit verlieren sich die Gedanken nun
Zurück bleibt ein schwebend Traum
Als wär’s ein Engel gewesen

© Hans-Peter Zürcher

Freitag, 7. Januar 2011

Winterzauber

Ein Sternenschauer

In finsterer Winternacht

Verzaubert die Welt

© Hans-Peter Zürcher

Donnerstag, 6. Januar 2011

Morgenrot

Erstes Himmelslicht

Leise Träume erwachen

Zartes Morgenrot

© Hans-Peter Zürcher

Mittwoch, 5. Januar 2011

Metamorphose

Meine Gedanken verweben sich
Zu lieblichen Träumen,
Die im Klang feiner Musik
Sich wiegend in die Nacht verlieren
Und mich leicht machen und trunken.

Ein auf und ab der Gefühle,
Gleich einem kleinen Nachtfalter
Der aus der stillen Dunkelheit
In das wärmende Licht gleitet,
Und es umflattert als wär’s die Sonne.

Erwärmt von mildem Lichterschein
Erhellen meine Gedanken.
Die Träume gelöst in Sehnsucht,
Liebe erfüllt mein Herz
Getragen von befreienden Gefühlen.

© Hans-Peter Zürcher

Montag, 3. Januar 2011

Zen 禅

Sanfter Glockenklang...

Schwingungen versetzen in Meditation
Stille wird hörbar gehörtes fühlbar
Düfte wandeln sich in Atem
Grenzen werden geöffnet

Herz und Seele weiten sich aus
Ruhe wandelt sich ins Unendliche
Harmonie erfüllt das Innere
Wandeln im Garten der Unendlichkeit

Gedanken werden geboren
Verschmelzen sich langsam
mit der absoluten Einheit
in die Unendlichkeit des Seins

© Hans-Peter Zürcher

Sonntag, 2. Januar 2011

Gefächertes Licht

Wiegende Zweige

Leiser Wind rote Blätter

Gefächertes Licht


枝をスウェイング

光風赤の葉

範囲の光

© Hans-Peter Zürcher
Lichterblume

Eine leuchtend’ Lichterblume
Schwebt im Dunkeln sanft
Über Herzensglut der Liebe

Als wär’s ein sanftes Wesen
Voller Duft und Zärtlichkeit
Ein Hauch von Licht im All

Entschwindet ins Unendliche
Mit ihrer Leuchtenskraft
Durch weite Sternenmeere

Bis dann diese Blume gleitet
Alsbald hinab auf unsere Welt
Als weisende Botin der Liebe

Eine leuchtend’ Lichterblume
Schwebt im Scheine ihrer selbst
Hinein in sehnsuchtsvolle Herzen

© Hans-Peter Zürcher